Buddha sagt, dass das Prinzip des «Metta» der Weg zum Erwachen ist. Metta wird oft als liebende Güte übersetzt, aber eigentlich bedeutet es Freundlichkeit gegenüber allen Dingen.
Damit ist nicht Liebe gemeint, sondern zu jedermann freundlich und respektvoll zu sein, sich selbst eingeschlossen. Also müssen wir einiges an Zeit verbringen, Metta uns selbst gegenüber zu entwickeln. Nur aus Selbstrespekt kann Respekt für andere entstehen. Metta ist eine heilsame Art, die Welt zu sehen. Wenn Metta nicht dabei ist, wird es kalt. Wir sollen die Dinge nicht nur sehen, sondern freundlich ansehen. Dabei betreiben wir eine Kultivierung, wir bereiten die Erde vor. Metta ist Voraussetzung für Gleichmut, dafür im Schmerz und in der Freude nicht die Balance zu verlieren. Und das muss mit der Pflege der strahlenden und sich ausbreitenden Freundlichkeit allen Wesen gegenüber gepflegt werden.
Die rechte Achtsamkeit wird oft auf die einfache Präsenz in der Gegenwart reduziert. Aber wir müssen manchmal auch handeln. Wir formen unser Leben durch die Art, wie wir unseren Geist gebrauchen, also wird die rechte Achtsamkeit zu grenzenloser Freundlichkeit. Das ist schwieriger, als sich einfach auf den Atem zu konzentrieren, die Metta Praxis ist etwas sehr aktives, wir überziehen die Welt mit grenzenloser Freundlichkeit, das hilft uns, das Mitgefühl aufrecht zu erhalten. Metta ist also aktive Freundlichkeit, nicht sentimental, wir denken mit dem Herzen.
Im Streben nach Freundlichkeit geht es auch darum, zu den eigenen unfreundlichen Gedanken freundlich zu sein, indem man sie einfach akzeptiert, sie sanft zur Kenntnis nimmt. Westliche Leute wollen perfekt sein, und Dinge schnell lernen, und Meditation ist keine Ausnahme. Perfektionismus hindert uns, der meditative Prozess enthüllt uns immer wieder unsere Unvollkommenheit. Es gibt keinen Grund, aus seinen Gedanken einen Feind zu machen.
Die ständige Wiederholung von Metta Sätzen schadet manchmal der Einsichtspraxis. Möge ich glücklich sein, mögen alle Wesen glücklich sein und ähnliche Sätze beginnen zu wirken, wenn man auf seine Reaktionen hört. Fühlst du, was du sagst? Komme in Beziehung mit den Sätzen, die Du sagst.
Wirf einen Kieselstein in die Quelle deines Seins und schau, welche Kreise er macht. Dies kann Menschen tief verändern. Hör zu, was zwischen, in, hinter den Worten in dir ist. Es geht immer um Langsamkeit, ansonsten wird alles zu Konzepten. Es geht darum Herz und Geist zu berühren. Metta ist das schlagende Herz der Praxis. Ohne Metta hat die Praxis kein Herz.